Mag. Gerhard Carl Moser
FELIX DIECKMANN ZUM TOD VON GERHARD CARL MOSER
Seine Bilder habe ich zuerst kennengelernt und mich ganz außerordentlich gefreut, daß ich eines bei ihm erwerben konnte.
Aufgehoben habe ich es mir dann bis Weihnachten, denn dieses Bild wurde mir zu einem Höhepunkt des Festes.
Erst später – bei unserer Jahresausstellung in Leonding – habe ich Gerhard dann persönlich kennenlernen dürfen und fand
ihn auf Anhieb sympathisch. Er war gekommen mit seiner lieben Frau und dem Ehepaar Linschinger. Er: ein hoch ausgezeichneter
bildender Künstler, sie: eine anerkannte Schriftstellerin.
Josef Linschinger hat immer sehr bedauert, daß er Gerhard nicht in seine eigene Künstlergemeinschaft ziehen konnte.
Gerhard blieb bei XYLON!
Und nun ist er nicht mehr bei uns.
Ganz plötzlich.
Durch so einen blöden, dummen Fahrradunfall.
Aber so blöd und so dumm war das doch gar nicht!
Durch seine Holzschnitte steht Gerhard Carl Moser in einer ganz bestimmten Tradition, deren Wurzeln bis nach Japan reichen.
Und dort - so berichtet die Literatur – ist von einer ganz besonderen Haltung zum Tod zu erfahren.
Diese Haltung wird durch den Ausdruck „Isagi-Yoku“ charakterisiert.
Da wird gesprochen von einem Sterben „ohne Reue und Bedauern“, wir hören von einem „guten Gewissen“, und
von einem Geschehen „ohne zaudern“ ist die Rede. Man will „in Würde sterben“ und „weggeweht werden wie die Kirschblüte im Wind“:
Und so wird aus einem „blöden, dummen Fahrradunfall“ ein tief sinnvolles Geschehen.
Gerhard Carl Moser ist urplötzlich von uns gegangen, und das hatte seinen Sinn.
Ich erinnere mich sehr gern an den Gegangenen und werde seine Frau immer in Ausstellungshinweise einbinden, damit sie sich
weiter mit XYLON verbunden fühlen kann.
Felix Dieckmann