† Prof. Herbert Friedl
Herbert Friedl war ein präzise arbeitender Künstler.
Beim Auswählen, welche Arbeiten für die Jahresausstellungen von XYLON in Frage kommen sollten, war sein Urteil durchaus etwas gefürchtet, denn er legte großen Wert darauf, ein hohes Niveau zu verteidigen und ermahnte immer wieder, Ansprüche an die Künstlerinnen und Künstler zu stellen, die XYLON repräsentieren durften.
Diese Haltung wurde auch auf anderen Gebieten allgemein geschätzt und führte zu zahlreichen Einladungen im kirchlichen Bereich, 'liturgische Räume', 'sakrale Gegenstände' und 'Mahnmale' zu gestalten, die uns daran hindern, historische Ungeheuerlichkeiten zu vergessen.
Bei diesen Werken fällt auf, dass Herbert Friedl sich stets hinter dem Hervorzuhebenden zurücknahm:
So beließ er einen alten Kreuzweg genau so wie er war und installierte vor den einzelnen Stationen lediglich eine Glasscheibe, auf der nur ein Schriftzug zu sehen war, der dem Kreuzweg neue Fragen stellte und so den Weg in die Zukunft eröffnete.
Auch auf dem Gebiet des Holzschnittes - ihm außerordentlich wichtig - folgte Herbert Friedl der Erkenntnis, dass das Einfache gerade in seinem innewohnenden Verzicht, in seiner bewussten Beschränkung FREIHEIT ermöglicht.
Herbert Friedl hinterlässt eine Lücke, die nicht geschlossen werden, sondern Maßstab sein will.
So ehren wir sein Andenken.